Archiv für den Monat Oktober 2011

Buche: „Das gewisse Mehr ist oft mehr!“

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Vier Bauteile sollte das moderne Laubholzsägewerk aufweisen. Neben dem qualitätsorientierten Einschnitt, einer Sortierstation sollten auch Dämpfkessel und Trockenkammern aufgehaut sein. Und natürlich ausreichend Buche sollte am Rundholzlager liegen. Wenn man von Buche in diesem Zusammenhang spricht, meint man stets die Rotbuche. Bis etwa zehn Prozent Hainbuche können nach den internationalen Sortierregeln mitgehen. Beim Einschnitt kann man zwischen Blockbandsäge und Gatter – für schwächere Bloche und Massenware – unterscheiden. Nachfolgend sollte noch ein Besäumer für die Waldkante und eine Kappsäge zum entsprechenden Ablängen aufgeschalten sein. Die Sortierstation erfüllt den Zweck, dass einerseits Rindholz in ausreichender Qualität vorhanden ist, andererseits sieht der Kunde – meist Holzhändler – , dass die Rotbuche passend zu den Sortiervorschriften nach der amerikanischen Laubholzvereinigung auf Lager liegt. Wobei er natürlich eine Gratwanderung zwischen gebundenen Kapital und Holzvorrat begeht. So sollte die Bevorratung und gleichmäßige Nutzung übers Jahr der Forstwirtschaft überlassen werden. Stockt doch die Rotbuche mit fast einem Fünftel auf unserer Waldfläche! Dieses Rundholzlager im Sägewerk sollte auch eine Beregnungsanlage aufweisen. So kann in den Sommermonaten ohne Rissbildung gearbeitet werden. Dann folgen die Dämpfkessel. Vor allem die darin aufgewendete und einstellbare Zeit regelt den gewünschten Farbton des Kunden. So ist vom „lightly“ bis „deep“ „steamed“ jede Farbnuance möglich. Trockenkammern sorgen dafür, dass nur künstlich getrocknetes Schnittholz das Sägewerk Buche verlässt. Für die Trockenkammern sollte schon ein Trockenmeister angestellt werden, denn das komplexe und umfassende Know-how kann „nicht über Nacht“ erlernt werden. Ein anschließendes Hobelwerk ist dann nur mehr ein Einstieg in die tiefere Wertschöpfungskette der Rotbuche wie Keilzinkung für Fensterlamellen.

Das Sägewerk Buche sollte heutzutage einen jährlichen Einschnitt von rund 50.000 Festmetern aufweisen und etwa 50 Angestellte und Arbeiter sollten im Sägewerk arbeiten. Neben Buche können auch noch Eiche, Ahorn, Birke, Kirsche, Nuss, Esche und Birnenbaum eingeschnitten werden. Im Sägewerk Buche sollten darüber hinaus aber nicht zu viele verschiedene Holzarten angeboten werden. Gemischte Lose erzielen nicht nur Preisabschläge sondern mindern auch die Alleinstellung des Sägewerkes. Bei allen technologischen Vorteilen dieser Holzart wie Härte nach Brinell bleibt die Rotbuche doch eine Massenbaumart und wird beispielsweise als Parkettholz oder im Innenausbau eingesetzt. Aber auch im Möbelbau wird verstärkt die Buche verwendet. Ein weiterer Pluspunkt dieses Holzes ist nämlich seine natürliche Farbe und die „ruhige“ Holzzeichnung. So wird sie gerne vom Schreiner zu edlen Möbelstücken geformt.