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Gartenbonsai – Blickfang in jedem Garten

Samstag, 18. Juli 2009

Bonsai – fernöstliche Gartenkunst mit uralter Tradition

Bonsai bedeutet “Anpflanzung in der Schale” und ist eine Jahrtausend alte Gartenkulturtechnik, die ursprünglich in China beheimatet war. Durch kulturellen Kontakt gelangte sie nach Japan und entwickelte sich dort seit dem 11. Jahrhundert zu hoher Blüte.

Durch gezieltes Zurückschneiden von Trieben in der Wachstumsphase lassen sich die verschiedenartigsten Gewächse in Gefäßen auf Miniaturformat trimmen. Sie sind den “normal” wachsenden Pendants sehr ähnlich. Der Hauptunterschied besteht darin, dass sie wesentlich kleiner bleiben. Auch in Europa und der übrigen westlichen Welt hat Bonsai viele Freunde gefunden. In Innenräumen stellt die Bonsaizucht sehr hohe Anforderungen an die Umgebung. Wesentlich einfacher zu handhaben sind dagegen Bonsaikulturen im Garten.

Gartenbonsai – Formgehölz mit exotischem Flair

Als Gestaltungselement werden Gartenbonsai immer beliebter, denn sie bringen einen Hauch von ostasiatischem Flair in den Garten. Einzeln oder gut platziert in kleinen Gruppen sind sie immer ein Blickfang, mit dem man das ganze Jahr hindurch Akzente setzen kann. Zwar ist der Pflegeaufwand im Vergleich zu anderen Formgehölzen etwas größer, wird jedoch mit einer unverwechselbaren Optik belohnt. Gartenbonsai sind robuster und etwas größer als Zimmerbonsai, doch auch diese zwergwüchsigen Gartengehölze müssen über lange Jahre gestaltet und gezogen werden.

Welche Gewächse als Gartenbonsai gezüchtet werden

Gezüchtet werden alle Gewächse, die verholzen, kleinblätterig oder -nadelig sind. Verbreitet sind Kiefern, Ahorn- und Ulmenarten, aber auch Fichten, Buchen und Wacholder eignen sich für die Zucht. Im Unterschied zum Zimmerbonsai sind Gartenbonsai frostharte Gehölze, was heißt, sie können im Freien schadlos überwintern. Einige Arten können direkt im Garten eingepflanzt werden andere wiederum verbleiben in ihrer Schale. Unter den Gartenbonsai gibt es sowohl immergrüne Arten als auch sommergrüne, deren Vegetationsphasen durch die Jahreszeiten bestimmt werden.

Gestaltungstechnik von Gartenbonsai

Die Bonsaizucht erfordert ein hohes Maß an Erfahrung, denn die Triebe müssen regelmäßig und sorgfältig geschnitten werden. Neben dem Formschnitt bewirken Blattschnittmaßnahmen, dass die Blätter von nachwachsenden Trieben mit der Zeit immer kleiner werden. Durch diese Schnitttechniken wird das Wachstum angeregt, um die Alterung des Formgehölz beschleunigt. Zusätzlich wird durch Wurzelbeschneidung sowie Drahtung von Ästen der Gartenbonsai in die gewünschte Wuchsform gebracht. Dies sind jedoch nur die wichtigsten von rund 40 verschiedenen Gestaltungstechniken, die bei der Züchtung angewandt werden.

Analog dazu kennt die professionelle Bonsaizucht eine Vielzahl von Spezialwerkzeugen zur Gestaltung und Formerhaltung. Dazu zählen Konkav- und Wurzelzangen, sowie Spezialscheren, und –messer für Blattwerk und Rinde, um nur die Wichtigsten zu nennen.. Der Gartenbesitzer, dem es um Pflege und Formerhalt seines Gartenbonsai geht, benötigt hingegen nur ausgewählte Gerätschaften.

Was beim Gartenbonsai beachtet werden muss

Mit einem bereits fertig gezüchteten Gartenbonsai erwirbt man ein Formgehölz, welches mit reichlich züchterischem Aufwand in die vorliegende Form gebracht wurde. Fertig bedeutet jedoch nicht, dass man den Gartenbonsai von nun an sich selbst überlassen könnte und er von allein in Form bleibt. Er bedarf weiterhin viel Pflege, damit man lange Freude an ihm hat.
Schnittarbeiten fallen, abhängig von der Gehölzart, in der Regel ein- bis zweimal im Jahr an. Der häufigste Rückschnittzeitpunkt ist vor Sommerbeginn, bei einigen Arten zusätzlich der Spätsommer.

Standortbedingungen für Gartenbonsai

Mooszypresse

Mooszypresse

Die Standortbedingungen hängen von der Gehölzart ab. Die meisten Gartenbonsai sind standorttolerant und vertragen sowohl sonnige als auch schattige Plätze. Es gibt jedoch Arten denen Sommersonne nichts anhaben kann, vor der Wintersonne jedoch geschützt werden müssen. Auch bei den Bodenansprüchen gibt es unterschiedliche artabhängige Standortanforderungen. Für viele Arten sind neutrale bis kalkhaltige Böden optimal. Während es der gelben Mooszypresse egal ist, ob sie auf saurem oder alkalischem Grund steht, mag die Adlerschwingen-Eibe saure Böden überhaupt nicht. Insofern sollte man die Bodenbeschaffenheit am geplanten Standort zuvor genau erkunden, bevor man sich für die eine oder andere Art entscheidet.